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Tipps für den Umgang bei Inkontinenz |
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Tipps
für den Umgang bei Inkontinenz
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Versuchen
Sie die Ursache der Inkontinenz
zu ermitteln. Wenn es sich um einen
pathologische Ursache
handelt, d. h. ein Symptom
einer Erkrankung, dann kann vielleicht
eine richtige ärztliche
Behandlung schon Abhilfe schaffen.
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Ermöglichen
Sie Ihrem Angehörigen immer die regelmäßige
Benutzung der Toilette; notieren Sie sich die
Zeiten, wann ein Toilettengang „Erfolg“
gebracht hat. Wenn Sie feststellen, dass ein Einnässen
immer zur gleichen Zeit passiert, führen
Sie kurz vorher einen Toilettengang durch. Halten
Sie diese Zeiten fest ein. Falls der Gang zur
Toilette nicht mehr möglich ist, stellen
Sie einen Toilettenstuhl in unmittelbarer Nähe
bereit und geben Sie Ihrem Angehörigen die
Möglichkeit, sich bei Bedarf zu melden, wenn
er Hilfe braucht (Klingel o. ä.). Das kann
den Gebrauch von Inkontinenzhilfsmitteln stark
einschränken, vielleicht sogar ganz überflüssig
machen und Ihnen und Ihrem Angehörigen eine
Menge Zeit, Geld und Unbehagen ersparen.
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Sorgen
Sie für eine angepasste und ausreichende
Versorgung mit Inkontinenz-hilfsmitteln. Dafür
lassen Sie und Ihr Angehöriger sich am besten
individuell von einem Sanitätshaus beraten.
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Da die Ausscheidungen
sehr aggressiv gegen den Säureschutzmantel
der Haut sind und zu massiven Hautschädigungen
führen können, ist es wichtig, dass
die Haut nur möglichst kurz mit ihnen in
Berührung kommt. Sinnvoll ist das Führen
eines so genannten Miktionsplanes (siehe auch
oben), in den Sie die Zeiten des Ausscheidens
eintragen. So können Sie entweder rechtzeitig
einen Toilettengang anregen und/oder das Inkontinenzmaterial
wechseln.
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Achten Sie zum
Schutz der Haut auf eine besonders regelmäßige
und gründliche Intimpflege. Verwenden Sie
hautschonende und gut riechende Seifen und Cremes.
Viele Menschen entwickeln eine allergische Reaktion
auf die verwendeten Vorlagen und Windelhosen,
eine so genannte Windeldermatitis. Reagieren Sie
schnell, wechseln Sie die Inkontinenzmittel und
verwenden Sie speziell verordnete Salben für
die angegriffene Haut.
- Benutzen Sie wohlriechende Pflegemittel,
Parfums oder Rasierwasser.
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Der Gebrauch
von Dufttüchern, Minzölen und ähnlichem
überdeckt schlechten Geruch. Blumen, Duftöle
oder Duftpotpourris sorgen für angenehmen
Wohlgeruch und verbessern die Luft.
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Starker Uringeruch
in Kleidung und Wohnung ist sehr unangenehm und
oft auch sehr hartnäckig. Spülen Sie
gewaschene Kleidung nachträglich in Essigwasser,
das nimmt den Geruch. Weiterhin empfiehlt sich
der Gebrauch von angebotenen Duftsprays wie Fébréze
o. ä. (Allerdings gibt es auch hier Duftnoten,
die gewöhnungsbedürftig sind!)
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Entfernen Sie
Abfall sofort nach draußen. Reinigen Sie
die benutzten Utensilien und lüften sie den
Raum gründlich.
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Nutzen Sie Hilfsmittel
wie Einmalhandschuhe und –schürzen,
die Sie davor schützen, mit den Ausscheidungen
in Kontakt zu kommen.
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Manchmal kann
die Versorgung und Reinigung von inkontinenten
Pflegebedürftigen eine sehr extreme Situation
sein, die viel von Ihnen abverlangt.
- Versuchen Sie es einmal
mit Autosuggestion. Stellen Sie sich bei der
Versorgung eine angenehme Situation in positiver
Umgebung vor und versuchen Sie sich in diese
Situation hineinzuversetzen.
- Sie müssen sich Ihrer
eigenen Gefühle nicht schämen, vermeiden
Sie aber, dass der Pflegebedürftige ihre
Abneigung spürt. Wenn es gar nicht mehr
geht, wenden Sie sich für einen Moment
ab oder verlassen Sie kurz den Raum.
- Suchen Sie für sich
einen anschließenden Ausgleich. Entschließen
Sie sich nach der Versorgung Ihres Angehörigen
für eine angenehme Tätigkeit, die
Sie gerne ausführen und die Ihnen Spaß
macht.
- Versuchen Sie mit einer dritten
Person über diese Situationen und Ihre
Gefühle zu sprechen. Das Gespräch
mit dem Pflegebedürftigen bietet sich
hier nicht an, da diesem die Situation ohnehin
schon peinlich ist und ein Gespräch darüber
es ihm nur noch schwerer machen würde.
-
Verhalten Sie
sich immer respektvoll gegenüber
Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen!
Obwohl sich Familienmitglieder oft sehr nahe sind,
ist die Versorgung bei Inkontinenz oft ein schwerer
Eingriff in die Intimsphäre des anderen.
Hier ist es wichtig trotz der extremen körperlichen
Nähe – Begleitung zur Toilette, Wechseln
von Vorlagen, evt. Wäschewechsel, Saubermachen
und Intimpflege - eine gewisse Distanz zu wahren.
- Sprechen Sie nicht in kindlichem
oder derbem Ton mit Ihrem Angehörigen
– Ausdrücke wie „Pipi“
oder „Pissen“ sind nicht angebracht.
- Sprechen Sie nicht mit Dritten
über die Inkontinenz Ihres Angehörigen
– schon gar nicht, wenn dieser anwesend
ist.
- Verwahren Sie die benötigten
Inkontinenzhilfsmittel diskret und für
Dritte nicht sichtbar.
- Lassen Sie niemals verunreinigte
Kleidung oder gebrauchte Vorlagen u. ä.
offen liegen.
- Führen Sie die Inkontinenzversorgung
zügig, aber nicht hektisch durch.
- Versorgen Sie Ihren Angehörigen
immer bei Sichtschutz/verschlossener Tür,
lassen Sie niemals Dritte daran teilhaben.
Lassen Sie den Betroffenen auch nie bei offener
Tür auf der Toilette sitzen, wenn er
so für andere sichtbar ist.
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