Morbus
Parkinson: Definition, Symptome, Ursachen
Definition
Morbus Parkinson, benannt nach dem englischen Arzt James Parker, ist ein neurologische
Erkrankung. Bei Parkinson kommt es im Gehirn zu Substanzabbau. Durch diesen
Abbau von Zellen im Bereich des Gehirn, der „Substantia nigra“ genannt
wird, wird der Stoff „Dopamin“ vermindert oder gar nicht mehr
produziert. Dieses Dopamin wird vom Körper benötigt, um Signale
der Motorik weiterzuleiten.
Obwohl es sich hier nicht um eine
Lähmung,
sondern um eine Vortäuschung einer solchen durch
die Verarmung an Bewegungen handelt, wird die Parkinson-Erkrankung
auch als Schüttellähmung bezeichnet.
Symptome
Bei der Parkinson-Erkrankung gibt es 3 Hauptsymptome:
-
Hypo-/Akinese = Bewegungsarmut oder fehlende Bewegung
Besonders auffällig sind bei Parkinsonerkrankten
der Stand, die Haltung und das Gangbild.
Es kommt zu gebeugten Haltung des Oberkörpers
mit leicht angewinkelten Armen und Knien, die
Arme sind meist
an den Körper gepresst. Diese Haltung
bleibt auch beim Gehen bestehen. Zusätzlich
werden beim Laufen sehr kleine, schnelle
und schlur-fende
Schritte gemacht, es kommt zum so genannten
Trippelgang. Die Arme werden nur wenig oder
gar nicht mehr mitbewegt.
Verbunden mit dem Trippelgang leidet der
Parkinsonerkrankte unter Startschwierigkeiten,
da die Füße
am Boden „kleben“. Ist der Betroffene
einmal in Gang gekommen, klappt das Gehen
so lange gut, bis es zu „Hürden“ oder
zum Anhalten kommt. Möbel, die umlaufen
werden müssen, plötzlich notwendige
Richtungsänderungen
oder das Abbremsen zum Stehen bleiben lassen
eine starke Verunsicherung aufkommen, der
Trippelgang
wird schneller und findet auf einer Stelle
statt, der Oberkörper neigt sich stärker
nach vorne, die Sturzgefahr ist stark erhöht.
Weiterhin
zur Bewegungsarmut gehören die
fehlende Mimik (Maskengesicht), fehlender Lidschlag,
ein verändertes Schriftbild, das langsame
Sprechen mit einer leisen und monotonen Stimme,
eine Start- und Stopphemmung bei Bewegungen (Freezing)
und Gleichgewichtsstörungen
-
Rigor = erhöhte
Muskelspannung
Beim Rigor besteht eine ständig erhöhte
Muskelanspannung, die zur Folge hat, dass alle
passiven Bewegungen wie gegen einen Widerstand
ausgeführt wirken. Dieses Bewegungsbild
wird „Zahnrad-Phänomen“ genannt,
da die Arme und Beine sich durch die Muskelsteifheit
nur ruckartig und abgehackt bewegen lassen.
-
Tremor = Zittern
Als Tremor wird das für die Parkinson-Erkrankung
so typische Zittern bezeichnet. Meist tritt dieses
Zittern an den Händen auf, das so genannte „Münzenzählen“ oder
auch „Pillendrehen“, seltener ist
ein Zittern an Kopf und Beinen zu bemerken. Typisch
ist das so genannte Ruhezittern, das bei völliger
Entspannung auftritt. Beim Schlafen verschwindet
der Tremor für gewöhnlich, bei Aufregung,
Angst oder Unsicherheit kommt es oft zu einer
Verschlimmerung. Für die Betroffenen ist
das Symptom des Zitters besonders einschränkend,
da zum Beispiel der Versuch das Zittern bei Aufnahme
von sozialen Kontakten zu verbergen nur zu einer
Verschlimmerung des Tremors führt.
Neben dem Ruhezittern gibt es den so genannten
Haltetremor, der in der Abschlussphase einer
willkürlichen Bewegung auftritt. Dies ist
besonders unangenehm, da der gezielte Griff immer
wieder zu einer Herausforderung wird.
Neben diesen 3 Hauptsymptomen
kommt es zu psychischen und vegetativen Veränderungen:
-
Starkes Schwitzen
-
Erhöhter
Speichelfluss
-
Verstärkte Drüsenfunktion
(z. B. das so genannte „Salbengesicht“ durch
erhöhte
Talgproduktion)
-
Obstipation
-
Harn- und
Stuhlinkontinenz
-
Depressionen
-
Auffällig
verändertes Verhalten
(z. B. starkes Misstrauen)
-
Verlangsamtes
Auffassen und Reagieren
Wenn alle Symptome voll ausgeprägt sind,
dann ist eine Erkennung einer Parkinson-Erkrankung
sehr leicht möglich. Schwierig gestaltet sich
die frühzeitige Erkennung, da Hauptsymptome
im Anfangsstadium fehlen können und eine apparative
Untersuchung durch EEG, Röntgen u. a. oft
keine Bestätigung bringen können. Um
einen gesicherte Diagnose stellen zu können,
vergehen oft 2-3 Jahre.
Um aber möglichst früh reagieren zu können,
ist es daher wichtig, besonders auf Frühsymptome
zu achten und ihren Verlauf und ihre weitere Entwicklung
zu beobachten, um sie von anderen möglichen
Erkrankungen zu differenzieren.
Zu den Frühsymptomen zählen:
-
Muskelverspannungen,
verstärkt
im Schulternackenbereich
-
Beschwerden im Lendenwirbelbereich
-
Verändertes
Schriftbild (Schrift wird kleiner und enger,
die Verwendung von Druckbuchstaben
wird
bevorzugt)
-
Depressive
Verstimmungen (Antriebsarmut, Lustlosigkeit,
morgendliche
Verstimmung)
-
Gleichgewichtsstörungen
(Schwankungen zur Seite beim Gehen, Anstoßen
von Türrahmen,
Tischen u. ä.)
-
Nachlassen
der Geschicklichkeit
(Schwierigkeiten bei der Feinmotorik
wie beim Knöpfen,
Binden, Basteln usw.
Ursachen
Es gibt eine Vielzahl von Ursachen, wobei bei den meisten Parkinsonerkrankungen
die wirkliche Ursache unbekannt ist.
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Idiopathisches
Parkinson-Syndrom (-> Ursachen unbekannt)
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Postenzephalitisches
Parkinson-Syndrom (-> als Folge einer Enzephalitis
oder anderen Hirnhautentzündungen)
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Heredo-degeneratives
Parkinson-Syndrom (-> durch Vererbung)
-
Traumatisches
Parkinson-Syndrom (-> als Folge von schweren
Hirnverletzungen)
-
Tumore (-> als
Folge von Hirntumoren)
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Medikamente (-> als
Nebenwirkung bei der Einnahme bestimmter Medikamente,
z. B. Neuroleptika wie Haldol)
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