Medikamente:
                              Arzneimittel im Alter
                             Besondere
                                Beachtung erfordert die Medikation im Alter.
                                Verschiedene Faktoren wirken auf die Einnahme
                                und Wirkung von Medikamenten im fortgeschrittenen
                                Alter ein. 
                            Im Alter nehmen verschiedene Körperfunktionen 
                                ab oder verändern sich. So kommt es zum Beispiel 
                                zu verlangsamtem Abbau und Ausscheidung der Arzneimittelstoffe 
                                durch die erheblich abnehmende Nierenfunktion. Das 
                                führt zu einer ungewollt hohen Wirkstoff-konzentration 
                                im Körper. Besondere Vorsicht ist hier bei 
                                der Einnahme von Beruhigungs- und Schlafmitteln 
                                geboten, eine zu hohe Konzentration von Wirkstoffen 
                                im Blut kann u. a. zu Gangunsicherheiten mit Folgen 
                                wie Stürzen und Knochenbrüchen führen. 
                                Aufgrund dieser vielfältigen Veränderungen 
                                in den Organfunktionen ist der ältere Mensch 
                                auch besonders anfällig für Neben- und 
                                Wechselwirkungen der Medikamente. Das wird besonders 
                                zu einem Problem durch die oft bestehende Multimorbidität 
                                (= das Auftreten vieler Krankheiten zur gleichen 
                                Zeit), die eine Verordnung von mehreren Medikamenten 
                                gleichzeitig zur Folge hat. Ab einem Alter von ca. 
                                65 Jahren muss deshalb die Dosierung von Medikamenten 
                                in Abhängigkeit von der Wirkung in kürzeren 
                                zeitlichen Abständen immer wieder neu auf den 
                                sich verändernden Körper abgestimmt werden.
                            
                            Weitere Probleme tauchen auf, wenn 
                              der alte Mensch seine Medikamente eigen-verantwortlich 
                              nehmen muss. Die Schwierigkeiten können schon 
                              beim Arzt beginnen: Hat er den Arzt durch eventuell 
                              bestehende Hörprobleme überhaupt richtig 
                              verstanden? Wenn er das Medikament in den Händen 
                              hält: Kann der Betroffene sich an die Verordnung 
                              durch den Arzt erinnern? Ist der in kleiner Schrift 
                              verfasste Begleitzettel für ihn lesbar und 
                              verständlich geschrieben? Und damit sind die 
                              Schwierigkeiten noch nicht zu Ende: Kann der alte 
                              Mensch das Medikament überhaupt aus der Verpackung 
                              entnehmen oder stehen ihm komplizierte Entnahmemechanismen 
                              wie z. B. Blister und schmerzende Gelenke oder Hände 
                              im Weg? Reichen das Sehvermögen und die manuelle 
                              Geschicklichkeit aus, um die richtige Anzahl von 
                              Tropfen aus der Flasche abzuzählen?
                            Eine weitere Schwierigkeit taucht 
                              auf, wenn verschiedenen „moderne“ Darreichungsformen 
                              auftreten. Wie funktioniert ein Inhalationsgerät? 
                              Wie wird Insulin injiziert? 
                            All dies kann zur Folge haben, dass 
                              der alte Mensch durch Unwissenheit und Angst vor 
                              unerwünschten Wirkungen wichtige medikamentöse 
                              Therapien nicht korrekt einhalten kann oder gleich 
                              ganz einstellt. Damit das nicht geschieht, sorgen 
                              Sie dafür, dass Ihr Angehöriger richtig 
                              und umfassend durch Arzt, Apotheke und ambulante 
                              Pflegedienste und Sozialstation informiert wird 
                              und regelmäßig Anleitung erhält.