Diabetes:
Verlauf und Sofortmaßnahmen
Wenn sich genau
an Diätvorschriften und an die Einnahme
der verordneten Medikamente bzw. an das verordnete
Insulin gehalten wird, dann lässt sich der
Stoffwechsel gut einstellen und ernste oder spätere
Gesundheitsschäden vermeiden.
Bei der Nichteinhaltung dieser
Faktoren oder einer schädlichen Lebensweise
können
folgenden Stoffwechselentgleisungen eintreten:
Unterzuckerung
-
Entstehung
durch Diätfehler (Mahlzeiten
ausgelassen oder zu wenig gegessen),
starke körperliche
Belastung, Alkoholkonsum, Durchfall
und Erbrechen
-
Anzeichen
sind: Heißhunger,
Unruhe, Angst, Reizbarkeit, Herzklopfen,
Schwitzen, Blässe,
Zittern, kalte Hände, Übelkeit,
Schwindel, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche,
Desorientiertheit, Schwäche
-
Hypoglykämischer
Schock: Bei Werten unter 60mg/dl kann
es zur Bewusstlosigkeit
kommen, Entwicklung dauert wenige Stunden
-
Blutzuckerkontrolle
-
Information
des zuständigen Arztes
-
Vitalzeichenkontrolle
-
bei klarer
Bewusstseinslage Aufnahme von Getränken
oder Nahrungsmitteln mit
schnell resorbierbaren Kohlenhydraten wie Fruchtsäften,
Obst, Traubenzucker u. a.; bei einer Unterzuckerung
in der Nacht z.
B. eine Scheibe Brot zusätzlich,
um ein erneutes Absinken
des Blutzuckerspiegels
zu vermeiden
-
bei komatösem
Zustand: keine Nahrungsaufnahmen;
Atemwege freihalten,
vorhandene Zahnprothesen oder Speisereste
aus dem Mund entfernen;
Betroffenen in die Seitenlage bringen;
evtl. ein Traubenzuckerplättchen
in die Backentasche legen,
Glukagon nur nach ärztlicher
Anweisung spritzen;
-
wenn der Blutzucker
nicht steigt, erfolgt
eine intravenöse
Injektion (in die Vene)
von 40%iger Glukoselösung
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Entstehung:
durch Diätfehler (zu viele Mahlzeiten
oder zu viel gegessen), zu geringe
Dosis oder kein Insulin gespritzt, Mangel
an körperlicher
Bewegung, Verletzungen, fiebrige
Infektionen, Stress, seelische Belastung
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Anzeichen:
Starker Durst, übermäßige
Harnausscheidung, Kopfschmerzen,
Benommenheit, Magenschmerzen, Sodbrennen,
beschleunigter Puls,
beschleunigte Atmung, Hautjucken
(durch Austrocknung der Haut), Müdigkeit,
Leistungsminderung, Verwirrtheit
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Diabetisches
Koma: Bei Werten über
400mg/dl kann es zur Bewusstlosigkeit
kommen, Entwicklung
dauert mehrere Tage
Sofortmaßnahmen:
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Blutzuckerkontrolle
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bei einer
leichten Überzuckerung (nicht
mehr als 200mg/dl) ist körperliche
Aktivität
ausreichend
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Information
des zuständiges Arztes
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Vitalzeichenkontrolle
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den Betroffenen
viel Wasser trinken lassen
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wenn sich
der Blutzucker nicht senken und regulieren
lässt,
erfolgt eine
Krankenhauseinweisung
durch den Arzt
Zu den möglichen Spätfolgen eines schlecht
eingestellten Diabetes können Arteriosklerose
(„Verkalkung der Gefäße“),
Nervenschädigungen (Nervenentzündungen
und Störungen der Gefühlswahrnehmung,
vornehmlich in den Beinen), Schädigungen der
Augen (Schädigung der Netzhautgefäße
bis zur Erblindung) und Nierenschäden (Gefäßveränderungen
und Entzündungen bis zum Nierenversagen) gehören.
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